Der steuerliche Freiraum für internationale Konzerne wird kleiner. An einer Mindestbesteuerung werden sie wohl zukünftig nicht mehr so leicht vorbei kommen. Weltweit haben sich bereits 130 Staaten der OECD-Steuerinitiative angeschlossen.
Bestimmte große multinationale Unternehmen sollen künftig einen Anteil ihrer Steuern in jedem Fall dort zahlen, wo sie tätig sind und ihre Gewinne erwirtschaften. Die geplante Mindeststeuer soll den bisherigen Unterbietungwettbewerb bei der Körperschaftsteuer stoppen. Die OECD erwartet durch die Mindeststeuer jährlich rund 150 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen weltweiten Steuereinnahmen.
Steuereinnahmen überschaubar
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte berechnet für Deutschland höchstens allerdings durch beide Maßnahmen nur 700 Millionen Euro zusätzlich an Einnahmen, berichtet der Spiegel. 200 bis 300 Millionen Euro Mehreinnahmen kämen von US- und chinesischen Firmen wie Google, Microsoft und Alibaba. Die Mindeststeuer brächte 380 Millionen Euro zusätzlich.
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Zum Vergleich: Allein die Kaffeesteuer bringt dem Fiskus jährlich 1,1 Milliarden Euro ein. „Gemessen an dem Compliance-Aufwand, der auf die Unternehmen zukommt, werden die deutschen Steuermehreinnahmen überschaubar sein“, sagt Björn Heidecke, Steuerexperte bei Deloitte. Läge der Mindeststeuersatz wie von den USA vorgeschlagen bei 21 Prozent, würden die Mehreinnahmen auf 1,6 Milliarden Euro steigen.
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dts, rb