Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) möchte eine brachliegende Ressource auf dem deutschen Arbeitsmarkt reaktivieren, die älteren Arbeitnehmer. Er will diesen einen Rechtsanspruch auf eine zweite Ausbildung zubilligen.
Es geht um die über 40-Jährigen, die sich beruflich noch einmal neu orientieren wollen. „Der technologische Wandel verändert Berufsfelder stark und niemand kann sicher sein, dass es seinen Job auch in 15 oder 20 Jahren noch gibt“, sagte Scholz dem Tagesspiegel. Deshalb wolle er, dass Bürger „auch im Alter von 41 oder 52 Jahren noch mal eine neue Berufsausbildung machen können“.
Zweite Ausbildung als soziales Bürgerrecht
Bisher gibt es nur für junge Menschen eine Förderung nach dem „BAföG“, dem Bundesausbildungsförderungsgesetz. Von denen müsse niemand einen ARGE-Sachbearbeiter um Erlaubnis bitten, so Scholz. Ähnliches müsse auch für Menschen im fortgeschrittenen Alter gelten, wenn es um den Beginn eines Studiums oder einer neuen Lehre geht, sagt der SPD-Politiker in der Zeitung. In dem Beitrag fordert er „soziale Bürgerrechte für das 21. Jahrhundert, auf die man sich in Zeiten des schnellen und grundlegenden Wandels verlassen kann.“
Ausbildungs-Update gegen demografischen Wandel
Auch der stellvertretende CDA-Vorsitzende Christian Bäumler ist, angesichts der raschen Veränderungen im Arbeitsleben, für die gesetzlich garantierte Option einer zweite Ausbildung. Damit hat Scholz einen mächtigen Verbündeten für sein Gesetzesvorhaben gefunden. Die „Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) hat als Arbeitnehmerflügel der CDU erheblichen Einfluß.
Im Handelsblatt unterstützt Bäumler den Vorstoß von Scholz für einen Rechtsanspruch älterer Arbeitnehmer auf eine zweite Berufsausbildung. Durch Digitalisierung und die Transformation der Autoindustrie würden bisherige Arbeitsplätze wegfallen und neue entstehen. „Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen müssen das Recht auf einen Neustart haben“, erklärt der stellvertretende CDA-Bundesvorsitzende. „Das ist wegen des demografischen Wandels auch im Interesse der Wirtschaft.“
.
Quelle: dts