„Das ist unverantwortlich“, sagt Gerald Quitterer, der Präsident der Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) . Die bayerischen Vertragsärzte benötigten weiterhin die Möglichkeit der telefonischen Feststellung der Arbeitsunfähigkeit bei leichten Atemwegserkrankungen.
Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die telefonische Krankschreibung bei Patienten mit leichten Atemwegsbeschwerden nicht zu verlängern, stößt auf heftige Kritik bei Ärztevertretern. „So verringern wir das Risiko der Virusweitergabe an andere Patienten und Mitarbeiter aller Bereiche im Krankenhaus und Praxen“, sagt BLÄK-Chef Quitterer.
Auch die „Freie Ärzteschaft“ hat wenig Verständnis für die Maßnahme des Gemeinsamen Bundesausschusses. Deren Vorsitzender, Wieland Dietrich sagte: „Es ist empörend, wie der dringend gebotene ärztliche Sachverstand hier missachtet wird. Diese Patienten könnten eine harmlose Erkältung haben, aber auch an Covid-19 erkrankt sein und damit Ärzte, Praxispersonal sowie andere Patienten mit teilweise schweren Erkrankungen anstecken“.
Hintergrund:
Am letzten Freitag (17.4.) hatte das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, der Gemeinsame Bundesausschuss, beschlossen, die wegen des Coronavirus geschaffene Sonderregelung nicht zu verlängern. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) besteht, nach Informationen des Handelsblatts, auf einem Ende der Ausnahmeregelung, um einen Mißbrauch auszuschließen.
Quelle: rb, dts
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