Schnell hin – schnell weg. Die deutsche Autobahn wird auch von Kriminellen aus ganz Europa und darüber hinaus geschätzt. Das zeigt eine vierwöchige Sonderkontrolle des Zolls während des Ferien-Rückreiseverkehrs auf der Rastanlage Ulm-Dornstadt.
Das Einbrecher gerne eine gute Autobahnanbindung für den schnellen Abtransport ihrer Beute in benachbarte Länder nutzen ist bekannt, aber auch andere Straftäter tummeln sich auf Deutschlands Schnellstraßen. So gingen den Zöllnern bei ihrer Rasthof-Kontrolle zwei mit Haftbefehl gesuchte Männer ins Netz. Insgesamt wurden 46 Strafverfahren eingeleitet und 24 Waffen sichergestellt.
Zahlreiche verbotene Waffen
Ein Reisender aus Frankreich hatte gleiche mehrere Schlagringe, Springmesser, Elektroschocker und Softairpistolen in seinem Fahrzeug. Außerdem war der 31-Jährige unter Drogeneinfluss unterwegs. Er war nicht der Einzige, dem die an der Aktion beteiligten Polizeibeamten eine Fahrt unter Drogeneinfluss nachweisen konnten. Bei der Kontrolle der Fahrzeugpapiere stießen sie auch auf gefälschte Führerscheine.
Goldfund in Millionenhöhe
Bei der Großaktion des Zolls, bei der insgesamt 270 Zöllner*innen verstärkt durch Polizeikräfte im Einsatz waren, fanden die Kontrolleure unter anderem 112 Schmuckstücke aus Gold, die aus der Türkei steuerfrei eingeführt werden sollten. Jetzt wird neben der Einfuhrsteuer auch noch ein Bußgeld für die „Sparfüchse“ fällig.
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In der letzten Kontrollwoche stießen die Beamten dann auf den „Jackpot“. Sechs Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 20 Kilogramm (Wert ca. 1 Million Euro). Jetzt sind zwei Italiener in Erklärungsnot, warum sie auf der Frage nach mitgeführten Barmitteln, die Barren „vergessen“ konnten. Gegen sie wird jetzt vom Zollfahndungsamt Stuttgart ermittelt und zusätzlich ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
97 Hundewelpen im Transporter
Auch den illegalen Tiertransport von 97 Hundewelpen und drei Katzen konnte der Zoll mit seiner Kontrolle verhindern. Die Tiere wurden, nach einer Versorgung durch das zuständige Veterinäramt, dem Tierheim in Ulm übergeben. Dem Fahrer droht ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Dagegen sind die 37.340 gefundenen unversteuerten Zigaretten fast schon harmlos. Selbst ein so gutes Versteck wie ein Reserverad entging dem Röntgengerät der Kontrolleure nicht. Jetzt wird neben der fälligen Tabaksteuer auch noch eine saftige Strafzahlung für die Schmuggler fällig.
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Quelle: PM Zoll vom 17.9.20