Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge mit sozialversicherungspflichtigem Job sind als Facharbeiter, Spezialist oder Experte beschäftigt, erklärt das Bundesarbeitsministerium (BMAS) auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion.
Ende März 2018 waren in Deutschland 220.000 Menschen aus den wichtigsten acht nichteuropäischen Asylherkunftsländern – darunter Syrien, Irak und Eritrea – sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sagen die Experten des BMAS. Davon waren 104.000 (47 Prozent) als Helfer, 92.000 (42 Prozent) in einer fachlich ausgerichteten Tätigkeit, 7.000 (drei Prozent) als Spezialisten und 16.000 (sieben Prozent) als Experten beschäftigt, erklärt das Ministerium nach Informationen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland.
Eine Erfolgsstory ?
Wie so oft verbirgt sich die Wahrheit im Kleingedruckten. Der Satzteil „mit sozialversicherungspflichtigem Job“ wird schnell überlesen. Was ist mit den anderen Flüchtlingen passiert? Auch das wissen die Experten des Bundesarbeitsministeriums: 662.000 erwerbsfähige Flüchtlinge hätten Ende März 2018 Hartz-IV-Leistungen bezogen. 96.000 hätten als „Aufstocker“ zusätzlich zu ihrem Lohn staatliche Unterstützung bezogen.
Ausgeblendete Zahlen
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat von Anfang Juli 2015 bis Ende Juli 2018 mehr als 1,3 Millionen Asylanträge angenommen. Außerdem geht die Bundesregierung aktuell davon aus, dass zwischen 2018 und 2025 jährlich 78.000 Flüchtlinge neu anerkannt werden. Bis zum Jahr 2025 wären dies insgesamt 624.000. Das geht aus einer internen Unterlage des Bundesfinanzministeriums hervor, über die das „Handelsblatt“ berichtet.
Enttäuschte Hoffnungen
Die Hoffnung der Politik, mit Flüchtlingen das Problem fehlender Fachkräfte beheben zu können, dürfte angesichts der jetzt vom Arbeitsministerium vorgelegten Statistik einer Realitätsprüfung nicht standhalten. Von den Mitte 2018 hier lebenden 974.000 anerkannten Flüchtlingen sind ganze 7000 als „Spezialisten“, 16.000 als „Experten“ und 92.000 als „Qualifizierte“ tätig.
Der Rest der sozialversicherungsrechtlich beschäftigen Flüchtlinge ( 47 Prozent) geht einer einfachen Helfertätigkeiten nach. Bei diesen gering entlohnten Tätigkeiten dürfte es sich um die genannten 96.000 „Aufstocker“ handeln, die zusätzlich zu ihrem Lohn, staatliche Unterstützung beziehen.
Was die Statistik wirklich aussagt
In der Summe sind es bisher ganze 115.000 Flüchtlinge, die einen nennenswerten Beitrag in die Sozialkasse einzahlen. Von der Gesamtmenge der „anerkannten Flüchtlinge“ gerechnet, bleibt eine enttäuschende Quote von knapp über 10 Prozent. Angesichts der noch nicht anerkannten Flüchtlingsmenge und der noch zu erwartenden Zugänge kommt auf die deutsche Wirtschaft ein gewaltiges Weiter- und Ausbildungsproblem zu, um die geforderte Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu erreichen.
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Mit Material der dts-Nachrichtenagentur