Der CDU-Wirtschaftsrat hat die neuen Corona-Regeln für den Einzelhandel kritisiert. Nach seiner Auffassung ist die neue 20 Quadratmeter-Regelung (bisher ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche perfekt dazu geeignet, Warteschlangen vor Supermärkten oder Kaufhäusern zu erzeugen.
Der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger,sagte der Rheinischen Post: „Nicht zu unterschätzen ist die psychologische Wirkung von Schlangen vor Supermärkten, die das ungewünschte Potential haben, neue Hamsterkäufe auszulösen.“ Er befürchtet, daß die neue Regelung das „Ansteckungspotential weiter beflügeln könnte“.
Nur ein Fahrgast pro Bus ?
Der CDU-Wirtschaftsexperte hält die Neuregelung für „willkürlich“. Wie willkürlich diese Regelung sei, werde mit Blick auf andere Bereiche deutlich: „Soll demnächst in allen Linienbussen passend zur Grundfläche auch nur noch jeweils ein Fahrgast befördert werden und in jedem Klassenzimmer nur noch zwei Schüler sitzen?“, fragt Steiger.
Onlinehandel – der lachende Dritte
Man treibe mit dieser Regelung die Kunden in den Onlinehandel, wenn in Geschäften nicht einmal mehr die Hälfte der Kunden pro Laden erlaubt sei, kritisiert Steiger. Es gebe keine Erkenntnisse, dass der stationäre Einzelhandel per se – zumal mit Abstandsregeln in den Läden und bei eingehaltener Maskenpflicht – eine relevante Plattform für die Verbreitung des Virus sei.
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Existenzbedrohende Regelung
Seit dem November-Teil-Shutdown stelle der Einzelhandel einen weiteren deutlichen Rückgang von Kundenzahlen und Umsatz fest – und das im entscheidenden Weihnachtsgeschäft, weiss Steiger. Die Verschärfung auf 20 Quadratmeter sei eine wirtschaftlich gefährliche Maßnahme, die für manche Händler nun existenzvernichtend sein könnte. „Nicht ohne Grund ruft der Einzelhandel nach staatlicher Unterstützung“, sagt der Unionspolitiker.
Mehrwertsteuersenkung verpufft
„Die Mehrwertsteuersenkung bis Jahresende sollte eigentlich dem Einzelhandel in den Innenstädten und Mittelständlern eine Chance geben – gerade auch im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Sie wird so verpuffen. Fest stehe: Man muss morgen weniger über staatliche Hilfen für den Einzelhandel reden, wenn man es heute vermeidet, ihm weitere Lasten aufzuerlegen“, so Steiger gegenüber der Zeitung.
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Quelle: dts, rb