Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Coronakrise am Mitttwoch (28.10.) mit der Bundeskanzlerin fordert BDI-Präsident Dieter Kempf von allen politischen Verantwortlichen ein Vorgehen mit Augenmaß.
„Die lokale Verantwortung für die Eindämmungsmaßnahmen muss Vorrang haben“, sagt Kempf, der gegen bundesweite Maßnahmen zur Beschränkung des Infektionsanstiegs ist. Aus seiner Sicht wäre es falsch, große Teile der Bevölkerung pauschal unter Quarantäne zu setzen. „Zielführender sind eine differenziertere Teststrategie, eine engmaschigere Nachverfolgung der Infektionsketten sowie eine konsequentere Kontrolle der Einhaltung von Schutzmaßnahmen“, sagt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.
Lockdown verhindern
„Ich erwarte von Bund und Ländern eine besonnene Herbststrategie“, so der BDI-Chef in der Welt. Oberstes Ziel für die Bundesregierung und die Länderchefs müsse bleiben, Lockdowns zu verhindern, selbst wenn sie zeitlich befristet wären.
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„Ein zweiter Lockdown würde die Existenz vieler Unternehmen gefährden.“ Die Industrie habe bewiesen, dass Wertschöpfung auch in Corona-Zeiten machbar sei. Mit Regelungen zum Arbeitsschutz und dem Einhalten von Schutzmaßnahmen lasse sich ein komplettes Herunterfahren der Industrie vermeiden.