Der in den Coronaschutz-Verordnungen der Länder vorgeschriebene Mund-Nasenschutz (Maske), erhitzt die Gemüter. Für die einen ist er ein unverzichtbarer Gesundheitsschutz, für die anderen eine unzumutbare Zumutung. Was ist richtig?
Der Leiter des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit an der Univeristät in Bonn, Professor Martin Exner, hat dazu eine klare Meinung: „Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist eine der besten Maßnahmen, die jeder zur Eindämmung von Corona anwenden kann“, erklärt der Wissenschaftler bei phoenix. Auch im Freien sei die Maske auf engem Raum sinnvoll.
Maskenpflicht in der Stadt
Dieser Meinung sind auch die Kommunen und erklären gut besuchte öffentliche Plätze und Fußgängerzonen zu maskenpflichtigen Räumen. Insbesondere dort, „wo das Infektionsgeschehen die kritische Grenze von mehr als 50 Neuinfektionen pro Woche auf 100.000 Einwohner erreicht hat oder überschreitet“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg , in einem Pressegespräch mit der Funke-Mediengruppe.
Maskenpflicht in Schulen?
Schülervertreter kritisieren die Maskenpflicht im Unterricht. „Aus unserer Sicht hindert sie uns daran, optimal lernen zu können“, sagt David Jung, der Vorsitzende des Landesschülerbeirats in Baden-Württemberg. Die Kommunikation mit Lehrern und Mitschülern sei dadurch beeinträchtigt. „Manche Lehrer reden sehr leise, die versteht man hinter der Maske kaum“, sagt Jung.
Schwachpunkt Durchfeuchtung
Jung stellt die Schutzwirkung des Mund-Nasen-Schutzes bei einem ganztätigen Gebrauch infrage. „Wir haben beim Robert-Koch-Institut angerufen. Dort hat man uns bestätigt, dass eine Maske, die den ganzen Tag getragen wird, nicht hilft“, so Jung gegenüber der Welt.
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Theoretisch müsse man die Maske wechseln, sobald sie feucht werde, weil sie dann ihre Schutzwirkung verlieren. „Also müsste jeder Schüler theoretisch drei, vier Masken in die Schule mitbringen – was natürlich nicht passiert“, weiss der Schülervertreter.
Schulen sind keine „Hotspots“
Für die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), müssen Schutzmaßnahmen in der Schule „verhältnismäßig und begründbar“ sein. Für Hubig sind Kinder und Jugendliche „keine Treiber der Pandemie“. Im Deutschlandfunk stellt Hubig klar: „Wir sehen auch in Rheinland-Pfalz bei unseren Zahlen, dass das Infektionsgeschehen sich nicht maßgeblich in den Schulen abspielt, dass es keine Hotspots sind“.
Die richtige Maske
Für den Weltäztepräsidenten, Frank Ulrich Montgomery, ist Maske nicht gleich Maske. Bei n-tv sagte er: „Natürlich helfen Masken alleine durch den mechanischen Schutz, ich glaube, das kann sich jeder ganz einfach vorstellen.“ Man sei aber gemeinsam der Meinung, dass es eigentlich nicht Alltagsmasken sondern richtige medizinische Masken, sogenannte FFP2-Masken, für die ganze Bevölkerung bräuchte. „Würden wir alle immer sechs Wochen lang, Tag und Nacht diese Masken tragen, dann wäre die Infektion in Deutschland ziemlich schnell komplett gebannt.“
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Quelle: dts-Nachrichtenagentur