„Ein Konzern, der über solch riesige Datenmengen verfügt, sollte nicht noch über Details unseres Zahlungsverhaltens verfügen“, meint Ulrich Kelber, der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung. Er warnt vor der von Facebook geplanten Kryptowährung Libra.
Gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger sagt der Datenschutzexperte: „Wir sind da auch schon im Gespräch mit den anderen Datenschutzaufsichtsbehörden, aber auch mit Behörden der Finanzaufsicht und des Wettbewerbsrechts.“
Facebook habe zwar versprochen, die Transaktionsdaten nicht mit anderen Daten zusammenzufassen. Doch Kelber ist vorsichtig. Er sagt: „Wenn wir vom Wohlwollen Facebooks abhängig sind, würde ich davon abraten, darauf zu vertrauen“. Der Datenschützer weist in dem Gespräch darauf hin, das sich das Unternehmen bereits bei der Zusammenlegung von Facebook und Whatsapp nicht an seine Zusagen gehalten hat.
DSGVO hat Bürger für Datenschutz sensibilisiert
Der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellte der Bundesdatenschutzbeauftragte ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten ein positives Zeugnis aus: „Unternehmen und Behörden beschäftigen sich viel mehr mit Datenschutz. Auch die Bürgerinnen und Bürger nehmen ihre Rechte bewusster wahr und werden sensibler.“ Seit die DSGVO angewendet werde, habe sich die Zahl der Datenschutz-Beschwerden, die seine Behörde erreichten, verdreifacht „und ein Abflauen ist nicht festzustellen“, so Ulrich Kelber.
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Quelle: dts-Nachrichtenagentur