Im Kampf gegen Geldwäsche will die EU-Kommission Barzahlungen von über 10.000 Euro verbieten. Das kündigte Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness gegenüber deutschen Pressemedien an.
Die neue Vorschrift soll Teil eines Pakets an Gesetzesvorschlägen gegen Geldwäsche sein, welches die EU-Kommission im Juli diesen Jahres vorstellen will. Das Paket werde ein „Big Bang“ für den Kampf gegen Geldwäsche sein, meint McGuinness. In einigen europäischen Mitgliedstaaten existieren bereits derartige Höchstgrenzen.
Deutschland bisher zögerlich
In Deutschland gibt es bisher noch keine Barzahlungsgrenze. Das stößt bei der EU-Finanzexpertin auf Unverständnis. „Wir reden über eine Obergrenze von 10.000 Euro. So viel Geld in den Taschen herumzutragen, ist ganz schön schwer. Die meisten Menschen machen das nicht“, sagte McGuinness dazu der Süddeutschen Zeitung. Sie schlägt den Aufbau einer eigenen europäischen Behörde zum Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vor. Dabei setzt sie auf die „Unterstützung der Mitgliedstaaten“.
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In dem Gespräch mit der Zeitung gab die Finanzmarktkommissarin einen Einblick in die aktuellen Planungen der EU-Kommission. Mit Blick auf die neue EU-Behörde sagte McGuinness: „Sie wird viele Befugnisse haben und die Anti-Geldwäsche-Politik bestimmter großer Banken direkt überwachen.“
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dts, rb