Die EU-Kommission hat schwerwiegende Bedenken wegen des Zahlungssystems „Apple Pay'“ des US-Techkonzerns Apple. Das teilten die europäischen Wettbewerbshüter dem Unternehmen am Montag (2.5.) als „vorläufige Auffassung“ mit.
Die Wettbewerbshüter monieren den „Mißbrauch einer beherrschenden Stellung auf den Märkten für mobile Geldbörsen auf iOS-Geräten“. Durch Beschränkung des Zugangs zu einer Standardtechnologie für kontaktlose Zahlungen mit mobilen Geräten in Geschäften („NFC“ oder „tap and go“) schränke Apple den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen auf iOS-Geräten ein.
Exklusive NFC-Schnittstelle
Die Kommission beanstandet, dass Apple die Entwickler von Apps für mobile Geldbörsen daran hindere, auf iOS-Geräten auf die erforderliche Hardware und Software (sogenannte „NFC-Inputs“) zuzugreifen, wovon die unternehmenseigene Lösung, Apple Pay, profitiere. „Mobile Zahlungen gewinnen in der digitalen Wirtschaft immer mehr an Bedeutung“, sagte dazu die EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager.
Zugang zu Schlüsseltechnologie
Für die Integration der europäischen Zahlungsverkehrsmärkte sei es wichtig, so Vestager, dass den Verbrauchern die Vorteile eines wettbewerbsbasierten und innovativen Marktumfelds zugutekommen. „Uns liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass Apple den Zugang Dritter zu Schlüsseltechnologien beschränkt hat, die für die Entwicklung konkurrierender mobiler Geldbörsen für Apple-Geräte benötigt werden“, so die EU-Kommissarin für Wettbewerb, die seit 2019 auch geschäftsführende Kommissions-Vizepräsidentin und Kommissarin für Digitales ist.
Noch hat der US-Konzern Zeit, die „schwerwiegenden Bedenken“ der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen, da die Mitteilung der Beschwerdepunkte auf das Ergebnis eines möglichen Wettbewerbs-Verfahrens keinen Einfluß hat.
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Quelle: dts, rb