Im Streit um ein Aus für Verbrennermotoren haben die EU-Staaten nach stundenlangen Verhandlungen einen Kompromiss erzielt. Die EU-Umweltminister einigten sich in der Nacht zu Mittwoch (29.6.) darauf, dass ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen zugelassen werden.
Fahrzeuge mit Verbrenner-Motoren können aber auch nach diesem Termin weiter zugelassen werden, wenn sie durch sogenannte „E-Fuels“ betrieben werden. Dabei handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die in chemischen Prozessen aus CO2 hergestellt werden. Diese setzen zwar bei der Verbrennung wieder CO2 frei, aber weil bei der Herstellung CO2 gebunden wird, ist ihre Herstellung klimaneutral. E-Fuels gelten allerdings als nicht sehr energieeffizient, weil ihre Herstellung viel Energie benötigt.
Erfolg für die Bundesregierung
Die FDP hatte in der Ampel-Regierung darauf gedrungen, bei der Entwicklung „technologieoffen“ zu bleiben. FDP-Chef Christian Lindner dazu: „Verbrennungsmotoren mit CO2-freien Kraftstoffen sollen als Technologie auch nach 2035 in allen Fahrzeugen möglich sein.“ Dieser Forderung stimmte auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zu. Im RBB-Inforadio hatte sie erklärt: Für Fahrzeuge, wo wir diese Treibstoffe brauchen (z.B. Flugzeuge oder Feuerwehrautos) werden auch in Zukunft Ausnahme gelten.
Der europäische Rat einigte sich auch noch darauf, die Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen für neue PKW bis 2030 auf 55 Prozent anzuheben. Zu den weiteren Beschlüssen der EU-Umweltminister zählen unter anderem eine gemeinsame Position zur Reform des Emissionshandels und ein Klimasozialfonds. Nun gehen die Beschlüsse zurück an das EU-Parlament, mit dem noch ein abschließender Kompromiss ausgehandelt werden muss.
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Quelle: dts, rb