Deutsche Unternehmen müssen wegen der befristeten Mehrwertsteuersenkung 2,5 Millionen bereits ausgestellte Rechnungen korrigieren. „Die Mehrwertsteuersenkung ist ein Bürokratiemonster“, sagt FDP-Politiker Frank Schäffler.
Nach seiner Meinung könnte der Aufwand für die Wirtschaft höher sein, als der Nutzen. Das bestätigen erste Schätzungen des Statistischen Bundesamtes. Danach entstehen den Unternehmen durch die Korrekturen zusätzliche Kosten von 14,4 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums (BMF) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, welche der Rheinischen Post (RP) vorliegt.
Echte Bürokratiekosten verschwiegen
Insgesamt hatte die Bundesregierung die Kosten der Unternehmen für die Umstellung der Kassen- und Rechnungssysteme in ihrem Gesetzentwurf mit 239 Millionen Euro beziffert. Ein Gutachten im Auftrag der FDP beziffert den bürokratischen Aufwand der Wirtschaft dagegen auf 2,25 Milliarden Euro, das 9,4-fache des von der Regierung angegebenen Betrags.
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Unternehmen befürchten Folgekosten
„Der IT-Aufwand für die Umstellung des Mehrwertsteuerprozentsatzes dürfte sich sogar noch als das kleinste Übel entpuppen. Weitaus kostspieliger könnte noch die Fehleranfälligkeit dieser kurzfristigen Umstellung werden“, sagt der Präsident der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée in der RP.
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Quelle: dts-Nachrichtenagentur