Die Erstattungspraxis vieler Airlines ist ein Skandal sagt Deutschlands oberster Verbraucherschützer, Klaus Müller. In einem Pressegespräch droht der Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) den säumigen Unternehmen mit juristischen Konsequenzen.
„Sie brechen geltendes Recht und zahlen Vorkasse-Gelder für stornierte Reisen und Flüge wochen- und monatelang nicht zurück“, erklärte der Verbraucherschützer dem Handelsblatt. Jetzt wollen VZBV und Verbraucherzentralen juristisch gegen derartige Verzögerungen vorgehen. Außerdem erinnert Müller an die Entschädigungspflicht der Unternehmen.
Versprechen werden nicht eingehalten
„Bislang entschädigen die Airlines trotz aller Versprechungen weder zeitnah noch online-basiert. Das ist alles andere als verbraucherfreundlich“, kritisiert der VZBV-Chef und fordert: „Deshalb sollte nun die Bundesregierung eine automatisierte Entschädigung auf den Weg bringen.“
Schlichtungsstelle zu wenig bekannt
Müller begrüßt einen Vorstoß des Grünen-Tourismuspolitikers Markus Tressel. Dieser möchte Fluggäste staatlicherseits über ihre Rechte besser informieren. Auch Müller hält derartige Kampagnen für hilfreich. Ergänzend fordert er mehr Unterstützung für die ÖPNV-Schlichtungsstelle. „Denn das ist die kostenfreie Anlaufstelle für Verbraucher, die im Streitfall mit Verkehrsunternehmen schlichten kann.“
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