„Wir müssen flächendeckend mit rapide steigenden Energiekosten rechnen“, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Er befürchtet, dass viele Menschen das bald nicht bezahlen können und das sei für die Stadtwerke gefährlich.
Bisher waren die Zahlungsausfälle mit unter einem Prozent sehr gering. „Das werden bald mehr und dann wird es existenzbedrohend“, erklärte Liebing in der FAZ. Nach aktuellen Berechnungen würden zehn Mal so viele Zahlungsausfälle den Jahresgewinn und das Eigenkapital der Stadtwerke übersteigen. „Weder der private Haushalt noch der gewerbliche Kunde kann den fünffachen Preis zahlen“, so der Vertreter der städtischen Energieversorger.
Schutzschirm für Stadtwerke
Der VKU-Chef fordert von der Bundesregierung deshalb ein Insolvenzmoratorium für die Stadtwerke. Deren Lage sei dramatisch und gefährde die gesamte Wirtschaft. „Ich wünsche mir mehr Berücksichtigung der praktischen Verhältnisse vor Ort. Stadtwerke, deutlicher: alle kommunalen Unternehmen, sind systemrelevant“, so Liebing.
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Kritik übt der Stadtwerke-Repräsentant insbesondere an der aktuellen Politik der Bundesregierung, die sich „vorrangig um die großen Unternehmen kümmert“. Was Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mache reiche nicht, meint Liebing und warnt: „Wenn kurzfristig kein Gas mehr aus Russland kommt, haben wir im Winter ein richtiges Problem. Das wird schlimmer als die Corona-Pandemie.“
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Quelle: dts, rb