„Wir werden ermöglichen, dass sich Beschäftigte ein Jahr weiterbilden oder neu orientieren können oder – in Teilzeit – auch zwei Jahre“, sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Nach seiner Vorstellung muss Deutschland zu einer Weiterbildungsrepublik werden.
Wie das finanziert werden soll, erklärte der SPD-Politiker in der Neuen Osnabrücker Zeitung so: „Der Staat wird in diesen Phasen den Lebensunterhalt sichern, durch eine Lohnfortzahlung vergleichbar mit dem Arbeitslosengeld.“ Ziel sei es, den Beschäftigten von heute die Chance zu geben, die Arbeit von morgen zu machen.
Vorbild Österreich
Heil: „Wir werden Bildungszeiten und Bildungsteilzeiten wie in Österreich einführen. Das werde ich in diesem Jahr noch auf den Weg bringen, damit es 2023 eingeführt werden kann.“ Für das „große Reformprojekt“ brauche es Vereinbarungen mit den Arbeitgebern. Er werde das „mit Nachdruck verfolgen“, so der Bundesarbeitsminister, der noch ergänzte: „In Österreich hat das die Weiterbildung massiv nach vorne gebracht, das sehe ich auch bei uns.“
Heil unflexibel bei Flexibilität
Zurückhaltend äußerte sich Heil zum Thema flexiblere Arbeitszeiten, zu denen im Koalitionsvertrag ein Modellversuch vereinbart worden war und auf den die Arbeitgeber warten. „Der Sinn von Arbeitszeitgesetzen ist, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen, deswegen werden wir die Arbeitszeitgesetze nicht schleifen“, meint der SPD-Politiker. Außerdem würden die Tarifverträge schon jetzt viel mehr Flexibilität erlauben, „als viele Verbandsfunktionäre gerne erzählen“.
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Den starren Acht-Stunden-Tag für alle gebe es schon längst nicht mehr. Dennoch werde die Regierung „Experimentierräume“ unter dem Dach von Tarifverträgen auf den Weg bringen, wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften dies gemeinsam vereinbarten, sagte Heil.
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Quelle: dts, rb