Der Boom bei den bellenden Vierbeinern sorgt in Corona-Zeiten bei den Kämmerern von Städten und Gemeinden zumindest für ein bisschen Freude. Spülte ihnen die damit verbundene Hundesteuer doch allein in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres rund 331 Millionen Euro in die klammen Gemeindekassen.
Die eingeschränkten Freizeitaktivitäten während der Coronakrise haben in vielen Familien den Wunsch geweckt einen Hund als Spielgefährten für die Kinder anzuschaffen. Züchter und Tierheime können die Nachfrage nach den Vierbeinern kaum befriedigen. Besonders beliebt sind familienfreundliche Rassen wie der Labrador oder die französische Bulldogge. Aber auch Mischlinge stehen ganz oben auf der Wunschliste.
Hundesteuer ist eine Kommunalabgabe
Anders als bei Katzen ist für Hunde jährlich ein Obolus an die Wohngemeinde zu entrichten, die sogenannte Hundesteuer. Bei dieser handelt es sich um eine kommunale Abgabe, deren Höhe und Ausgestaltung in einer eigenen „Steuersatzung“ festgelegt wird. Dabei ist es häufig so, das der zu zahlende Betrag mit jedem zusätzlich gehaltenen Hund steigt. Für einen Hund ist es noch günstig, bei mehreren Hunden wird es in der Regel teurer. Auch die Grösse (Schulterhöhe) des Hundes spielt steuerlich eine Rolle. Mit der Schulterhöhe steigt in vielen Kommunen auch die Hundesteuer.
Der „Kampfhund“-Zuschlag
Auch die Hunderasse hat einen Einfluß auf die Höhe der Hundesteuer. So sind die sogenannten „Kategorie 2“- Hunde (als gefährlich eingestufte Rassen wie American Bulldog oder Bullmastiff) steuermäßig teurer als ein „normaler“ Haushund. Neben der fälligen höheren Hundesteuer muß der potentielle Halter hier auch die entsprechende Eignung nachweisen.
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Die gemeindlichen Einnahmen aus der Hundesteuer stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich. Im Jahr 2019 waren es 370 Millionen Euro (3 Prozent mehr als 2018). Das Statistische Bundesamt (Destatis) kann noch mit einer anderen interessanten Zahl aufwarten. Danach sind die Einnahmen aus der kommunalen Hundesteuer in den letzten 10 Jahren um 50 Prozent angestiegen. Von 248 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 370 Millionen Euro im Jahr 2019. Diese Entwicklung ist für die jeweilige Stadtkasse zwar erfreulich, ändert aber an der aktuell düsteren Finanzsituation von Städten und Gemeinden wenig.
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Quelle: destatis, dts