Wie aus einem vertraulichen Lagepapier deutscher Sicherheitsbehörden hervorgeht, sind in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich mehr Menschen illegal nach Deutschland eingereist als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Laut Welt am Sonntag hat die Bundespolizei dieses Jahr insgesamt bereits 36.100 unerlaubte Einreisen registriert. Das ist ein Plus von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte der Zeitung auf Nachfrage, dass die meisten dieser Menschen über die Balkanregion nach Deutschland kämen. Es handele sich meist um Staatsangehörige aus Syrien, Afghanistan, Tunesien, dem Irak und der Türkei.
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Auch an den EU-Außengrenzen steigen die Zahlen. Laut einer internen Analyse der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) wurden im Juli insgesamt knapp 35.000 unerlaubte Grenzübertritte an den EU- und Schengen-Außengrenzen erfasst. Damit lagen die Zahlen deutlich über denen der Vormonate (Juni: 29.000) als auch über dem Vergleichsmonat des Vorjahres (20.700).
Österreich besonders betroffen
In dem vertraulichen Lagepapier heißt es, dass die Route über den westlichen Balkan und das zentrale Mittelmeer derzeit die Brennpunkte bei den Migrationsbewegungen seien. Zudem würden Überfahrten aus der Türkei nach Italien zunehmend an Bedeutung gewinnen. In Deutschland gelten die Landesgrenzen zu Österreich und Tschechien als besonders betroffen. In dem Papier wird darauf hingewiesen, dass Österreich sich derzeit mit den höchsten Zugangszahlen von Migranten und Asylsuchenden seit dem Jahr 2015 konfrontiert sieht.
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Quelle: dts, bo