Die Online-Plattform „Elster“ zur Abwicklung von Steuererklärungen ist seit Montag (11.7.) offline. Die Bundessteuerberaterkammer (BStBK) sieht die Ursache im Termindruck bei der aktuellen Grundsteuer-Meldepflicht und befürchtet länger andauernde Störungen.
„Aufgrund von technischen Wartungsarbeiten“ sei die Seite nicht erreichbar, heißt es in einer Stellungnahme der Behörde, die auf eine kurzfristige Lösung hofft Auf der Internetseite der Finanzbehörde war zu lesen: „Aufgrund enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform“ kann es „aktuell zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit“ komme.“ Man bitte, die „Unannehmlichkeiten“ zu entschuldigen.
IT-System überfordert
Das Elster-System des Finanzamtes ist schon seit einiger Zeit überlastet. Die Ursache dafür ist vermutlich der Start der viermonatigen Frist für die Abgabe der Daten zur Ermittlung der neuen Grundsteuer. Die Eigentümer von rund 36 Millionen „wirtschaftlichen Einheiten des Grundbesitzes“ sind seit dem 1. Juli aufgerufen, die für die Berechnung erforderlichen Angaben an die Finanzverwaltung zu übermitteln (möglichst per Elster!)
Zweifel an der Machbarkeit
Experten gehen davon aus, dass die Erfassung länger dauern könnte als geplant: „Die Abgabefrist läuft nach derzeitigem Stand bis zum 31. Oktober 2022“, heißt es dazu auf der Internetseite des Bundesfinanzministeriums.
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Betroffen von der Störung sind auch Steuerpflichtige, die das Elster-System für ihre Meldepflichten nutzen. Für Unternehmer endet beispielsweise die Frist für die quartalsweise oder monatliche Umsatzsteuervoranmeldung, die auch über „Elster“ abgegeben werden muss. Zu einer Verlängerung der Frist hat sich die das Finanzministerium (BMF) noch nicht geäußert.
Der Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Hartmut Schwab, kommentierte die Elster-Probleme in der Welt mit den Worten: „Es ist nicht verwunderlich, dass die IT dieser Belastung nicht standhält.“ Problematisch sei das vor allem, weil es ja voraussichtlich so weitergehen werde. Die Zugriffe würden ja nicht weniger, so der Experte. Das sei ärgerlich für alle Steuerpflichtigen.
Warnungen ignoriert
Schwab fühlt sich durch den Ausfall der Plattform in seiner schon vor Wochen geäußerten Kritik an der zu knappen Frist von nur vier Monaten für die Abgabe der Daten zur Berechnung der neuen Grundsteuer bestätigt. „Der Zeitplan war von Anfang an unrealistisch. Das bestätigt nun die IT.“ Die Steuerberater-Vereinigung fordert eine Verlängerung der Abgabefrist. „Damit ist allen Beteiligten geholfen“, so der BStBK-Präsident.
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Quelle: dts, rb