Die Bundesregierung hat eine Nationale Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht. Das Kabinett fasste am Mittwoch (10.6.) einen entsprechenden Beschluss. Dies sei „wichtiges Element“ im „Zukunftspaket“ der Regierung.
Die Koalitionäre wollen „bedeutende industrielle Weichenstellungen“ für eine klimaneutrale Wirtschaft auf den Weg bringen. Einer ihrer Bausteine dafür ist der Ausbau der Wasserstoffproduktion. Dabei soll der „grüne Wasserstoff“ sowohl in der Industrie, als auch im Verkehrsbereich gefördert werden. Um dieses Ziel zu erreichen stellt die Bundesregierung neun Milliarden Euro bereit.
100 H2-Tankstellen bis Jahresende
Bis zum Jahresende soll es in Deutschland rund 100 Wasserstoff-Tankstellen geben. Jährlich sollen zehn bis 15 weitere hinzugebaut werden. „Damit haben wir schon heute das beste Wasserstoff-Tankstellennetz in ganz Europa“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der Funke-Mediengruppe. Scheuer verbindet mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hohe Erwartungen. Nach seiner Meinung ist es wichtig, „dass wir uns gerade im Bereich der Mobilität auch als das führende Herstellerland in Europa und der Welt positionieren“.
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Scheuer: LKW und Busse schon in Kürze
Scheuer wünscht sich Fahrzeuge aus deutscher Produktion: „Die Wasserstoffstrategie muss dafür die Initialzündung sein. Die Bundesregierung baut mit ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie massiv Druck auf, die Mobilität der Zukunft mit Innovationen zu gestalten.“ Scheuer erwartet im Verkehrsbereich eine schnelle Einführung von Wasserstoff-Antrieben bei Bussen und Lastwagen. „Die ehrgeizigen CO2-Ziele im Straßenverkehr sind nur machbar durch Innovationen wie diese“, so der Verkehrsminister. Jetzt seien die Hersteller am Zug.
Lindner für EU-Wasserstoffunion
Dem jetzigen Beschluss war ein längerer koalitionsinterner Streit vorausgegangen. Die Opposition kritisiert, daß die jetzt vereinbarten Maßnahmen nicht konkret genug sei. Dazu schreibt FDP-Chef Christian Lindner bei Twitter, dass die Strategie „größtenteils aus Prüfaufträgen“ bestünde. „Nach so vielen Monaten sollte auf die Prüfung auch die Umsetzung folgen“, meint Lindner. Der FDP-Chef fordert eine „europäische Wasserstoffunion“.
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Quelle: dts-Nachrichtenagentur