„Jetzt läuft die Kartellverfolgung wieder auf Hochtouren“, stellte Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes, bei seinem jährlichen Rückblick auf die Erfolge des letzten jahres und die aktuell laufenden Untersuchungen, zufrieden fest.
Die Zahlen im Jahresbericht seiner Behörde, der am Dienstag (11.7) vorgestellt wurde, können sich sehen lassen. Das Kartellamt hatet im Jahr 2022 zwar weniger Bußgelder als in den Vorjahren verhängt, aber die Zahl der Durchsuchungen lag höher als in den Vorjahren. Betroffen waren Branchen wie Brückendehnfugen oder Industriebau-Unternehmen. Die Strafzahlungen summierten sich insgesamt auf rund 24 Millionen Euro für die Staatskasse.
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„Zwar bleibt die Zahl der verhängten Bußgelder im Jahr 2022 als Folge vor allem der Pandemie hinter der Zahl der Vorjahre zurück, aber jetzt läuft die Kartellverfolgung wieder auf Hochtouren“, erläuterte Andreas Mundt. Insgesamt führte das Bundeskartellamt im vergangenen Jahr zwölf eigene und sechs weitere Durchsuchungen im Wege der Amtshilfe durch.
Aktive Kartellwächter
„Auch das erste Halbjahr 2023 verläuft vielversprechend“, berichtet Mundt. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag die Zahl der Durchsuchungsaktionen bei sechs, von denen zwei im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens stattgefunden wurden. Zum Vergleich: 2021 lag die Höhe der Bußgelder noch bei über 100 Millionen Euro, 2020 bei mehr als 350 Millionen Euro und 2019 sogar bei knapp 850 Millionen Euro. „Wir haben in 2022 mit 18 Aktionen die größte Zahl an Durchsuchungen seit Jahren“, so Mundt zu der jüngsten Entwicklung.
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Quelle: dts