Der Wolf, ein Thema bei dem die Emotionen schnell den Verstand vernebeln. Den Wolf als „Politik-Vehikel“ zu mißbrauchen ist ein gefährlicher Weg. Zu tief sind die Märchen der Gebrüder Grimm im nationalen Bewußtsein verankert.
Fakt ist, der Wolf ist weder ein nettes Schmusetier, noch ein menschenfressendes Monster. Er sieht zwar wie ein Hund aus, ist aber ein wildlebendes Raubtier, von dem man sich besser fernhält.
Wolfsbestand noch immer kritisch
Der Vorstoß der FDP-Fraktion, das Jagdrecht zu ändern, erinnert fatal an die Klientelpolitik der Tage, die doch angeblich vergangen sind. Die rechtliche Lage ist eindeutig. Der Wolf ist national und international ganzjährig streng geschützt.
Die Population in Deutschland nimmt zwar zu, ist aber mit cirka 400 Tieren alles andere als bedrohlich. Das ist noch lange kein „günstiger Erhaltungszustand“ aus der Perspektive des Artenschutzes.
Auch für „Problemwölfe“ gibt es bewährte Verfahrensweisen der zuständigen Behörden. Sie werden entweder „vergrämt“ oder „entnommen“ (ein netteres Wort für erschossen).
Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen
Es geht nicht nur um den Wolf. Es geht bei der grade stattfindenden Diskussion auch um viel Steuergeld. Wer den Elefanten in den Porzellanladen läßt, der muss auch für den entstandenen Schaden aufkommen. Wer die Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland will, der muß auch für die von ihnen verursachten Schäden bezahlen. Die betroffenen Landwirte und Schäfer damit allein zu lassen wäre unverantwortlich. Die Nutztierhalter leisten einen wichtigen Beitrag für den Natur- und Landschaftsschutz.
Carsten Träger (SPD) brachte es auf den Punkt, als er sagte: „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen.“ Es geht nur noch um die richtige Form der Unterstützung. Darüber wird jetzt im Umweltausschuß weiterdiskutiert.
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