Es geht um Hackerangriffe auf die Computersysteme deutscher Kommunen, bei denen Daten verschlüsselt und nur gegen Lösegeld wieder freigegeben werden. Dazu sagt der Präsident des Deutschen Städtetags (DST), Burkhard Jung in einer Presseerklärung: „Wir dürfen derartigen Lösegeldforderungen nicht nachgeben. Es muss klar sein, kommunale Verwaltungen sind nicht erpressbar“.
Der Leipziger Oberbürgermeister und DST-Präsident befürchtet, dass bei einer anderen Haltung Kriminelle motiviert würden, ihre Handlungen fortzusetzen. Um es erst gar nicht dazu kommen zu lassen sagt er: „Hier muss die Haltung unserer Verwaltungen glasklar und nicht verhandelbar sein“. In dieser Frage ist er sich mit dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte-und Gemeindebund einig. Jetzt haben sie zusammen mit dem Bundeskriminalamt (BKA) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Empfehlungen zum Umgang mit Lösegeldforderungen bei Angriffen auf Kommunalverwaltungen mit Erpressungstrojanern veröffentlicht.
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Unterstützt werden die drei Kommunalverbände vom Bundeskriminalamt. Dessen Präsident, Holger Münch meint: „Betroffene Kommunen sollten niemals auf Erpressungsversuche von Cyberkriminellen eingehen. Denn damit unterstützen sie das ‚Geschäftsmodell‘ der Erpresser. Zudem zeigt sich in vielen Fällen, dass Geschädigte ihre Zahlungen umsonst leisten: Die Daten bleiben verschlüsselt und die Täter setzen ihre Straftaten ungehindert fort.“ Münch rät den Kommunen zu „präventiven Maßnahmen“.
Beim Schutz ihrer IT-Systeme können Städte und Gemeinden auf das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zurückgreifen. Dessen Chef, Arne Schönbohm, sagt dazu: „Der beste Schutz vor Lösegeldforderungen durch Cyber-Kriminelle sind konsequent umgesetzte IT-Sicherheitsmaßahmen.“ Dazu bietet er an, spezielle „IT-Grundschutz-Profile“ für Kommunen zu erstellen. Für den Ernstfall gibt es beim BSI auch noch eine „erste Hilfe bei Sicherheitsvorfällen“. Damit können, so Schönbohm „die Auswirkungen eines Cyber-Angriffes entscheidend minimiert werden.“
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Quelle: PM DST vom 3.3.2020