Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, rechnet mit einem „Kollaps des Wohngeldsystems bis weit in das kommende Jahr hinein“. Eine auch nur annähernd ausreichende Ausstattung der Wohngeldstellen mit qualifiziertem Fachpersonal sei bis Januar nicht erreichbar.
„Wir rechnen damit, dass es zu Verzögerungen der Wohngeldbearbeitung und damit auch bei der Auszahlung bis Mitte 2023 kommen wird“, so Landsberg gegenüber der Zeitung Welt am Sonntag. Auch die Komplexität des Wohngeldsystems sorgt für Verzögerungen. Der Bund müsse für eine schnelle „Entbürokratisierung der Verfahren“ sorgen, fordert das Sozialreferat der Stadt München. Auch Düsseldorf blickt „mit großer Sorge auf den entstehenden Arbeitsaufwand“. Im Ruhrgebiet bereitet sich Dortmund auf eine heftige Antragswelle vor: „Wir rechnen mit einer zweieinhalbfachen Steigerung der Anträge“, so Stadtrat Ludger Wilde.
Bearbeitungsstau durch Antragsflut
„Wenn per Gesetz die Zahl der Anspruchsberechtigten von derzeit 600.000 auf knapp zwei Millionen Bürger steigt, dann kommt auf die Kommunen neben der Umstellung der Software auf die neuen Parameter auch eine Welle von neuen Anträgen zu. Wir haben nicht die Leute, um die schnell abzuarbeiten“, so Landsberg. Zwar würden die Städte bereits ihr Personal aufstocken, aber dabei gehe es nur langsam voran. Die Städte hätten die Stellen zwar ausgeschrieben, könnten diese aber teilweise nicht besetzen.
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Hunderttausende Haushalte werden deshalb das neue Wohngeld wohl erst mit Monaten Verspätung beziehen können. „Schon heute dauert die Bearbeitung eines Wohngeldantrags drei bis sechs Monate“, sagte Landsberg bei Bild. Seiner Ansicht nach könnte sich das noch „deutlich ausweiten.“ Sollten keine Abschläge gezahlt werden können, könne es „bis deutlich in den Sommer hinein dauern, bis überall ausgezahlt werden kann“.
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Quelle: dts-Material