Deutschland hat im neuen Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International ein schlechtes Rating. Für Wirtschaftschefs haben Korruption und Bestechung in Wirtschaft und öffentlichen Institutionen zugenommen.
Wie die Nichtregierungsorganisation am Dienstag in Berlin mitteilte, rückt Deutschland im Ranking einen Platz vor und teilt sich jetzt mit Großbritannien den elften Platz .
Glaube an Rechtsstaat in Gefahr
Die Skandale der deutschen Großkonzerne in den letzten Jahren müssen Konsequenzen haben, „sonst bröckelt der Glaube der Menschen an den Rechtsstaat“, sagt die Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Edda Müller.
Spitzenreiter des vergangenen Jahres war Dänemark mit 88 Punkten vor Neuseeland und Finnland. Den letzten Platz belegte Somalia mit zehn Punkten. Die USA rutschten von Platz 16 auf Platz 22 ab. Der Korruptionsindex ordnet die untersuchten Länder auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) ein. Deutschland kommt im Jahr 2018 auf 80 Punkte – ein Punkt weniger als im Vorjahr. Mehr als zwei Drittel aller Länder erhielten eine Punktzahl von unter 50 Punkten, der Durchschnitt lag bei nur 43 Punkten.
„Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird von der Wirtschaft selbst kritisch bewertet“, so Edda Müller. „Offensichtlich existiert hier der Eindruck, dass man mit unlauteren Methoden auch in Deutschland Geschäfte fördern kann.“ Das sei alarmierend. Auch weltweit beurteilt Transparency International die Lage als „düster“.
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R.B., dts-Nachrichtenagentur