Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki übt scharfe Kritik an der Abgabe von FFP2-Masken an Risikogruppen in der Apotheke. Er hält diese Maßnahme für kontraproduktiv.
Der Grund: Viele ältere Menschen würden ihre Kontakte weiter erhöhen, um in die Apotheke zu kommen, etwa weil sie in den Bus oder ins Taxi steigen müssten. So erläuterte Kubicki seinen Standpunkt im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe. Auf diese Weise drohe sich die Infektionslage noch zu verschärfen, meint der Bundestagsvizepräsident.
Postsendung statt Apothekenbesuch
„Leider klingt es wie Realsatire, wenn Jens Spahn die vulnerablen Gruppen jetzt aufruft, in den Apotheken ihre drei FFP2-Masken abzuholen, während das Land in den harten Lockdown geht“, sagt Kubicki. „Die von der Kanzlerin gewollte Kontaktbeschränkung wird damit von ihrem eigenen Minister ad absurdum geführt.“ Sinnvoller wäre es gewesen, so der erfahrene FDP-Politiker, hätten die Krankenkassen die FFP2-Masken per Post an die betroffenen Menschen verschickt.
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Zum Hintergrund: Spahns (CDU) Verordnung sieht vor, Personen über 60 Jahre sowie Menschen mit Vorerkrankungen, wie der Lungenkrankheit COPD oder einer Herzinsuffizienz, kostenlos jeweils drei FFP-2-Masken erhalten können. Die gut 27 Millionen Anspruchsberechtigten sollen die Masken in ihren Apotheken vor Ort abholen können.
1 Kommentare
Da sieht man mal wieder, was ERFAHREN bei Politikern bedeutet!
Wir sind eine Apotheke vor Ort und wir haben bei uns die Masken per Botendienst an die Berechtigten geschickt!
Natürlich war das eine Mammutaufgabe, aber so konnte eine weitere Verbreitung – zumindest bei uns verhindert werden.
SO hätte man es auch machen können, und zwar in ganz Deutschland…….
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