„Ärgerlich und unsozial“ sei es, einen vereinbarten Impftermin platzen zu lassen, meint FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Er sagt aber: „Es wäre sinnvoller, zunächst an die Menschen zu appellieren, ihren Termin rechtzeitig abzusagen“.
Dann könnten andere Personen den Impfstoff erhalten, sagte der liberale Spitzenpolitiker im Gespräch mit der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Den Druck jetzt durch Strafandrohungen weiter zu erhöhen, sei nicht zielführend. „Denn mit einer solchen Maßnahme stehen die Behörden vor einem hohen Mehraufwand, ohne dass das Problem am Ende gelöst ist“, sagt Kubicki.
Auch Laschet gegen Strafe
Unterstützung findet Kubicki beim Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet. Auch dieser kann in einer solchen Maßnahme keinen Sinn erkennen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Laschet: „Solidarität erzwingt man nicht durch Strafen“. Nach seiner Meinung sei es sinnvoller, wenn jeder, der einen Termin nicht wahrnehmen kann, oder schon woanders eine Impfdosis erhalten habe, durch eine Nachricht an das Impfzentrum Platz für andere Impfwillige schafft.
Lauterbach fordert Konseqenzen
„Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen“, sagt dagegen der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Der Zeitung Bild am Sonntag sagte er, daß die Terminausfälle dazu führen würden, „dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen“. Lauterbach weist dabei auf seine eigenen Erfahrungen mit ausgefallenen Terminen hin, die er als Impfarzt im Leverkusener Impfzentrum gemacht hat.
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dts-Material