„Es gibt nach meiner festen Überzeugung sehr seriöse Argumente gegen die Maske im Klassenzimmer“, sagt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Er schließt eine Maskenpflicht im Unterricht zum Schutz vor Corona zwar nicht gänzlich aus, lehnt sie aber nach derzeitigem Stand ab.
An ganz vielen Stellen sei man in der Schule darauf angewiesen, Mimik zu sehen, meint der Minister. Im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht zum Beispiel sei es wichtig, das ganze Gesicht zu sehen. „Nonverbale Kommunikation ist sehr wichtig in der Schule. Wie das mit Maske sinnvoll gehen soll, weiß ich nicht.“
Nur kurzfristige Notlösung
Tonne sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Bei sommerlichen Temperaturen fünf, sechs oder mehr Stunden mit Maske in einem Klassenraum zu sitzen und sich dabei auf den Unterricht zu konzentrieren ist – um das mal vorsichtig auszudrücken – eine große Herausforderung.“ Er glaube, dass das Lernen mit Maske „schwierig bis unmöglich“ sei. Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz könne allenfalls eine „kurzfristige Notlösung“ sein.
Kein Urlaub im Risikogebiet
Überdies warnte der für die Schulen und Lehrer im Land zuständige Minister Lehrkräfte ausdrücklich davor, in Corona-Risikogebiete zu reisen, und droht mit Repressalien. „Wenn Lehrkräfte sich zu Beginn ihrer Reise wissentlich in ein Risikogebiet begeben, dann tragen sie das Risiko und die Konsequenzen selber. Das kann zum Beispiel zum Verdienstausfall führen, wenn Quarantänemaßnahmen notwendig sind und nicht aus dem Homeoffice gearbeitet werden kann“, so Tonne.
Etwas anderes sei es, wenn der Urlaubsort während einer Reise zum Risikogebiet erklärt wird – so wie es jetzt bei einigen Lehrern mit Spanien der Fall gewesen sein könnte. „Auch dann gilt die entsprechende Quarantäneregelung, aber die betroffenen Lehrkräfte müssen keine dienstlichen Konsequenzen befürchten“, so Tonne.
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Quelle: dts-Nachrichtenaentur