„Wenn jetzt wissenschaftlich belegt wird, dass von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfällt eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte“, sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD).
Gegenüber der Bildzeitung forderte die Ministerin, Corona-Beschränkungen für Geimpfte teilweise zurückzunehmen. Dies müsse selbstverständlich berücksichtigt werden. Für Lambrecht ist es „ein logischer Schritt, geimpfte mit negativ getesteten Personen gleichzustellen.“
Lambrecht betont Grundrechte
In dem Mediengespräch betonte Lamprecht die Bedeutung der Grundrechte. Sie dürften nur in Ausnahmefällen, mit guter Begründung und unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit eingeschränkt werden. „Wir leben in keinem Obrigkeitsstaat, der Grundrechte nach Belieben einschränken oder zurückgeben kann“, sagt die Bundesjustizministerin.
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Für die SPD-Politikerin geht es aktuell darum , die dritte Welle der Pandemie zu brechen. Tests würden bei den kommenden Öffnungsschritten eine wichtige Rolle spielen. „Dann sollte auch die Impfung berücksichtigt werden“, meint Lambrecht. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich gegenüber der Zeitung dafür aus, dass Quarantäne-Regeln für Geimpfte entfallen und sie ohne Corona-Test einkaufen oder zum Friseur gehen können.
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dts, rb