Angesichts der hohen Inflation will Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Beschäftigten in Deutschland im nächsten Jahr spürbar entlasten. Zu diesem Zweck kündigte der für den Herbst einen „fairen Vorschlag“ an.
Der Staat dürfe „sich nicht an Gehaltserhöhungen bereichern, die nur den Preisanstieg ausgleichen“, sagte der Bundesfinanzminister in einem Gespräch mit der Bildzeitung. „Deshalb werde ich im Herbst einen fairen Vorschlag machen, wie wir diese kalte Progression bekämpfen.“ Lindner erläuterte, er habe dann „mehr Klarheit über die Entwicklung“. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hatte am Donnerstag (27.4.) für April eine Inflationsrate von 7,4 Prozent bekanntgegeben.
Inflation im April bei 7,4 Prozent
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) taxiert das Volumen der von Lindner in Aussicht gestellten Entlastung aufgrund der kalten Progression auf 13 Milliarden Euro. BdSt-Chef Reiner Holznagel fordert Lindner auf, mit der Entlastung nicht erst bis 2023 zu warten. „Die Bundesregierung muss sofort reagieren. Sie muss den Einkommensteuertarif 2022 angleichen und die ungerechte kalte Progression komplett abbauen – dieser notwendige Schritt darf nicht länger aufgeschoben werden“, sagte er der Zeitung. Das entsprechende Verfahren sollte im Rahmen des laufenden Gesetzgebungsverfahren zur Entlastung bei den Energiekosten angeschlossen werden, forderte Holznagel.
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