Angesichts der Diskussion um eine allgemeine Schutzmaskenpflicht hat sich die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, kritisch geäußert. Man solle nicht der Illusion unterliegen, dass eine einfache, oder selbstgemachte Maske, ausreichend Schutz vor einer Infektion bietet warnt die Medizinerin.
„Atemschutzmasken sind derzeit in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Mangelware. Wir hoffen, dass sich die Situation durch die von Bund und den Ländern veranlassten zusätzlichen Lieferungen verbessert, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft der Rheinischen Post. Nach ihrer Meinung wäre es fatal, wenn nun auch Privatpersonen Schutzmasken aufkaufen würden, die für den Gebrauch in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen gedacht seien.
Baumwollmaske täglich waschen
Ausreichender Abstand zu anderen sei wichtig und solle im öffentlichen Raum unbedingt weiter praktiziert werden. „Im Übrigen ist darauf zu achten, dass beispielsweise Baumwollmasken täglich bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Ungewaschen sollten sie nicht getragen werden“, so Johna in der Zeitung.
Abstand wichtiger als Maske
„Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich einen einfachen Mund-Nasen-Schutz zu besorgen oder selbst herzustellen. Das kann sinnvoll sein, weil es zusätzlich andere vor einer möglichen Infektion beispielsweise durch Husten oder Niesen schützt“, erklärt Johna. Man solle aber nicht der Illusion unterliegen, dass eine einfache, oder selbstgemachte Maske ausreichend Schutz vor einer Infektion biete. „Das ist nicht der Fall. Das Tragen einer einfachen Maske könnte sogar einen negativen Effekt haben, wenn dadurch die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten würden“, warnte die Vorsitzende des Marburger Bundes.
Quelle: dts
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