Die Mieten in den deutschen Universitätsstädten haben 2017 weiter angezogen. Wer über das Internet in München einen Platz in einer Wohngemeinschaft sucht, findet Zimmer, die im Schnitt 600 Euro Warmmiete pro Monat kosten.
Das geht aus einer Studie des Berliner Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI) hervor, über die der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Die Experten untersuchten in Zusammenarbeit mit dem Portal „wg-gesucht“ den Mietmarkt an 96 Standorten. Besonders angespannt ist die Lage auch in Hamburg oder Berlin sowie in traditionellen Universitätsstädten im Südwesten.
Viel Konkurrenz für Studierende
Teuer sind zudem Ingolstadt oder Ludwigsburg. „In diesen Städten konkurrieren Studierende mit Auszubildenden und Projektmitarbeitern großer Firmen vor Ort“, erklärt Stefan Brauckmann, Direktor des Instituts. Am günstigsten lebt es sich in Chemnitz: Hier müssen Studierende monatlich nur 230 Euro für ein WG-Zimmer einplanen.
Realitätsferne Wohnpauschale beim Bafög
Dabei ist die WG nicht die beliebteste Wohnform. Fast 40 Prozent der Studierenden leben in einer eigenen Wohnung. Nur 12 Prozent erhalten einen Platz in einem geförderten Studentenwohnheim.
Die Wohnpauschale des Bundes, die den Bafög-Berechnungen zugrunde liegt, geht von 250 Euro pro Monat aus, unabhängig vom Wohnort. Der Bundesdurchschnitt liegt laut Studie bei 363 Euro. „Die Kalkulationen der Politik entsprechen längst nicht mehr der Realität“, so der Leiter des Berliner Moses-Mendelssohn-Instituts