Die Bundesnetzagentur will gegen marktmächtige Internet-Plattformen vorgehen, um kleine und mittlere Unternehmen wirksamer vor missbräuchlichen Praktiken zu schützen. „Schnell wirksame Lösungen können gerade für kleinere Unternehmen existentiell sein“sagt der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann.
Im Gespräch mit der FAZ erklärte der Chef der Bundesnetzagentur: „Wir untersuchen den gewerblichen Bereich, weil hier der potentielle Schaden für unsere Volkswirtschaft besonders groß ist“. Nach seinen Worten plant die Bonner Behörde in einem ersten Schritt eine breit angelegte „Marktkonsultation“. Dabei sollen Preisvergleichsportale, Online-Marktplätze, App-Stores und Lieferantenportale unter die Lupe genommen werden.
Ziel: Kunden besser schützen
Ziel der Untersuchung sei es, sich einen flächendeckenden Überblick über die Schwierigkeiten in den Geschäftsbeziehungen zwischen Gewerbekunden und Plattformen zu verschaffen, erklärte Homann der Zeitung. Für ihn kann am Ende eine behördliche Regulierung stehen, um Missbrauch und eine Benachteiligung von Kunden zu verhindern. Homanns Überlegungen gehen aber noch weiter: „Möglicherweise brauchen wir weitergehende Regelungen. Punktuelle Änderungen im Wettbewerbsrecht erscheinen mir nicht zielführend“.
Der Präsident der Bundesnetzagentur legt im gewerblichen Umfeld Wert auf eine rasche Umsetzung von Maßnahmen, denn „schnell wirksame Lösungen können gerade für kleinere Unternehmen existentiell sein“. Auch bei der Bearbeitung von Beschwerden sieht der Agenturchef noch Verbesserungsbedarf und meint, die Behörde könne den Schwierigkeiten gewerblicher Kunden „schneller, effizienter und flächendeckender begegnen“.
.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur