Der hochschulpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Jens Brandenburg, hat die geplante Bundes-Notbremse mit Blick auf Hochschulen scharf kritisiert. Eine Öffnungsperspektive für die drei Millionen Studierenden an den Hochschulen hätte die Politik nicht.
„Für botanische Gärten, Flugschulen und Opernhäuser haben Bund und Länder im März detailgenaue Öffnungsschritte definiert“, sagte Brandenburg der Neuen Osnabrücker Zeitung, aber die Studierenden würden vergessen. „Das ist ein Offenbarungseid „, meint der hochschulpolitische Sprecher.
Keine Praxisveranstaltungen
Mit der geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes würde es nicht besser. „Der Gesetzentwurf fällt weit hinter bisherige Landesregelungen zurück, wenn jede Praxisveranstaltung pauschal verboten wird,“ sagt Brandenburg und verweist auf die an den Hochschulen eingespielte Hygienekonzepte.
Laborpraxis nicht ersetzbar
„Eine Videokonferenz kann dringend benötigte Laborpraktika nicht ersetzen. Mit einem unausgegorenen Gesetzentwurf verschärft die Koalition die ohnehin schon akuten Probleme vieler Studierender zusätzlich“, sagt Brandenburg. Der FDP-Hochschulsprecher verweist darauf, dass viele Studierende seit Monaten unter der sozialen Isolation im Lockdown litten.
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„Ein gesamter Jahrgang hat die Hochschule bisher kaum betreten.“ Mit guten Hygienekonzepten müsse eine schrittweise Rückkehr zu Präsenzeinheiten gelingen. „Nach einem Schnelltest sollten auch kleine Blockseminare in großen Hörsälen wieder möglich sein. Die Hochschulen brauchen endlich eine verlässliche Öffnungsperspektive“, fordert der liberale Politiker.
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dts, rb