Die Sicherheitsbehörden in NRW gehen verstärkt gegen sogenannte „Barbershops“ (Friseurbetriebe) vor. Dazu heißt es aus dem Düsseldorfer Innenministerium: „Erste Erkenntnisse zeigen, dass Barbershops im Einzelfall von kriminellen Clanmitgliedern betrieben und durch das Clan-Milieu als Treffpunkt und Rückzugsmöglichkeit genutzt werden“.
Thomas Weise, Erster Polizeihauptkommissar der Essener „Ruhr-Konferenz“ und ranghoher Clanermittler, bestätigt: „Barbershops sind ein neues Phänomen, das in unseren Kontrollfokus gerückt ist. Die Shops werden in diesem Jahr im Zusammenhang mit Clans das Thema werden.“
Der Ermittler bestätigte gegenüber der Rheinischen Post, daß die Polizei in letzter Zeit eine auffällige Häufung von Gewerbeanmeldungen im Friseurhandwerk festgestellt habe. „Allein im Problemviertel Altendorf und der nördlichen Essener-Innenstadt haben über 20 Barbershops kurz hintereinander eröffnet“, sagte Weise der Zeitung. Er folgert daraus: „Da sie sich in den einschlägigen Vierteln befinden, gehen wir momentan davon aus, dass es da Bezüge zur Clankriminalität gibt.“
Anzeige
Lesetipp: Praxisleitfaden Vermögensabschöpfung (Ein fundierter Einblick)
161 Seiten, 39 Euro — mehr erfahren auf > juristische-fachbuchhandlung.de
Hintergrund: Im April 2018 stellte Ministerpräsident Armin Laschet das Konzept einer „Ruhr-Konferenz vor“. Dabei ging es um die Zukunft des Ruhrgebiets. Im Rahmen von sogenannten „Themenforen“ wurden 75 Projektvorschläge entwickelt. Ende 2019 beschloß die NRW-Landesregierung fünf übergreifende Handlungsfelder für diese Projekte. Dabei ging es auch um die Sicherheit im Ruhrgebiet. Für den Kampf gegen Clankriminalität werden die Krafte von Bundes- und Landespolizei, Zoll, Steuerfahndung und Kommunen zukünftig unter einem Dach gebündelt.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur