Nach der Diskussion über die Feinstaubbelastung beim Ausblasen von Adventskranzkerzen geht es jetzt termingerecht mit der Feinstaubbelastung durch Böller zum Jahreswechsel weiter. Natürlich in vorderster Reihe dabei, die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
In einer aktuellen Presseerklärung ruft die Umweltschutzorganisation die Bundesbürger dazu auf, keine Feuerwerkskörper mehr zu kaufen. Die Umwelthilfe empfiehlt als Ersatz für die „archaische Schwarzpulver-Böllerei“ doch mehr „zentrale Licht- und Lasershows“ zu veranstalten. Einige Städte konnte die DUH bereits dazu bewegen, die Knallerei zum Jahreswechsel einzuschränken, oder zu verbieten.
Polizeigewerkschaft warnt
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sieht die Einrichtung sogenannter „Verbotszonen“ in den Städten kritisch. Ihr Bundesvorsitzender Rainer Wendt erklärte gegenüber der Bildzeitung: „Der rücksichtslose Gebrauch von Silvester-Krachern nimmt immer mehr zu. Böllerverbotszonen an bekannten Problem-Schwerpunkten sind also wünschenswert.“ Aber Wendt warnt gleichzeitig vor den Gefahren für die kontrollierenden Polizeibeamten. Angriffe auf Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern sind schon bisher keine Seltenheit.
Gefahrenquelle „Polen-Böller“
Als besonders gefährlich gelten die illegal eingeführten „Polen-Böller“, die zu schweren Verletzungen führen können. Eine Umfrage der „Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft“, über die die Zeit berichtete, zeigt ein erschreckendes Bild. Danach wurden während der letzten drei Jahreswechsel in den 51 befragten Spezialkliniken insgesamt 1.356 Verletzte behandelt. Fast zwei Drittel der Opfer waren unter 26 Jahre alt. Die meisten von ihnen hatten die Böller oder Raketen gar nicht selbst gezündet.
Auch die Deutsche Umwelthilfe warnt vor den gefährlichen Böllern, bei denen Feinstaub nicht die einzige Gefahrenquelle ist. Die DUH verweist auf die 8.000 Menschen, die jedes Jahr durch die Böller eine Schädigung des Innenohrs erleiden.
Widerstand gegen Feuerwerk wächst
Nach einer aktuellen Umfrage spricht sich inzwischen eine Mehrheit der Bundesbürger für ein Verbot von Böllern zu Silvester aus. Laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa sind immerhin 59 Prozent der Deutschen dafür, privates Feuerwerk zu verbieten. 37 Prozent der Befragten sprachen sind, laut RTL/n-tv-Trendbarometer (1005 Teilnehmer) dagegen aus. Die größte Gruppe der Verbots-Befürworter sind die über 60-jährigen und die Frauen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gaben 67 Prozent an, auf Feuerwerk verzichten zu können.
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Quelle: PM DUH, dts