„Die Dunkelziffer dürfte enorm sein,“ bestätigte ein Sprecher des TÜV-Rheinland in einem Gespräch mit der Rheinischen Post (RP). Angesichts tausender Manipulationsversuche bei der theoretischen Führerscheinprüfung will das Bundesverkehrsministerium nun entschlossener gegen die Betrüger vorgehen.
Prüflinge, die bei Täuschungsversuchen erwischt werden, sollen künftig bis zu neun Monate für eine Wiederholungsprüfung gesperrt werden. Das geht aus einer gemeinsamen Verordnung von Verkehrs- und Innenministerium hervor. Bislang beläuft sich in der Regel die Sperrfrist auf sechs Wochen.
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Hintergrund sind deutlich steigende Fallzahlen von Manipulationen mit modernster Technik. „Daher sollen nun mit einer längeren Sperrfrist Täuschungsversuche sanktioniert werden und Fahrerlaubnisbewerber von dem Versuch der Täuschung abgeschreckt werden“, heißt es in der Verordnung. Die bisherige Frist im Falle eines entdeckten Täuschungsversuches „von sechs Wochen entfaltet keine ausreichende abschreckende Wirkung“.
Laut RP enttarnte allein der TÜV Rheinland zuletzt 500 bis 600 Manipulationsversuche. Dessen Sprecher, Jörg Meyer, sagte der Zeitung: „Bundesweit sind es mehrere Tausend.“ Insgesamt habe die Zahl aufgedeckter Fälle in den vergangenen fünf Jahren stark zugenommen.
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dts, rb