Die große Koalition hat alle Pläne für eine Neuregelung der Psychotherapie erst einmal zu den Akten gelegt. Ziel der Reform von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war es, die Wartezeiten für die Patienten zu senken.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, haben das die Gesundheitspolitiker von SPD und Union gemeinsam mit Minister Jens Spahn beschlossen. Das Thema soll nun doch nicht im Rahmen des derzeit geplanten Termingesetzes geregelt werden, sondern erst später in einem eigenständigen Gesetz.
Eigenes Gesetz für Psychotherapie geplant
Eine Reform mit dem Ziel, die Wartezeiten in der Psychotherapie zu senken, sei sehr komplex und zwischen den Koalitionspartnern noch umstritten, heißt es in der Begründung. Ursprünglich hatte Spahn geplant, den Zugang zur Psychotherapie im Rahmen des neuen Termingesetzes zu regeln. Die geplante Regelung sorgte aber sowohl bei der SPD, wie auch bei Therapeuten-Verbänden und Patienten für heftige Kritik.
Betroffene stoppen Reformvorhaben
Die Petition gegen die geplante Änderung war von über 160.000 Menschen unterstützt worden. Spahn wollte erreichen, dass Versicherte, die sich um eine Therapie bemühen, künftig zuerst mit bestimmten Ärzten oder Psychotherapeuten reden müssen. Diese Vorinstanz sollte dann entscheiden, welcher Patient wie schnell zu einem Psychotherapeuten in Behandlung gehen kann.
Kritiker sprechen bei diesem Vorgehen von einem „Hürdenlauf“, den man Patienten nicht zugemutet könne. Der Gesundheitsminister wollte mit seinem Vorhaben die Wartezeiten in der Psychotherapie reduzieren. Derzeit müssen sich Patienten im Schnitt 20 Wochen gedulden, bis sie einen Therapieplatz bekommen.
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RB, dts-Nachrichtenagentur