„Strafprozesse müssen möglichst schnell zu einem Urteil führen, stattdessen dauern die Verfahren insbesondere vor den Landgerichten immer länger“, sagt Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes.
„Diesen Trend gilt es zu stoppen“, fordert er in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Berufsverband bemängelt zu langen Verfahren und eine zu hohe Arbeitsbelastung für Staatsanwälte und Richter. „Insbesondere die Staatsanwaltschaften werden immer mehr zum Nadelöhr bei der Strafverfolgung, wenn die Politik nicht bereit ist, die Justiz bundesweit deutlich besser auszustatten“, sagt Rebehn.
Straftäter arbeiten international
Gerechnet ab Eingang bei der Staatsanwaltschaft dauern erstinstanzlichen Verfahren beim Landgericht oft mehr als 19 Monate. Als Ursache nennt der Richterbund aufwendigere Verfahren, die durch international operierende Tätergruppen verursacht werden. „In umfangreichen Strafsachen fallen nicht selten hunderte Ordner und mehrere Terabyte Daten an“, so der Geschäftsführer des Richterbundes.