Volksbanken und Sparkassen bauen immer mehr Geldautomaten ab. Weil die Deutschen zunehmend digital bezahlen, haben allein die Volks- und Raiffeisenbanken in den Jahren 2021 und 2022 ihre Geldautomaten um 1.800 Exemplare reduziert.
Die Zahl der Automaten sank zum Ende des letzten Jahres auf 15.520 Stück, so die Auskunft des Branchenverbandes BVR auf eine Anfrage des Handelsblatts Auch die Sparkassen, Marktführer im Geschäft mit privaten Kunden, haben erstmals in einer nennenswerten Anzahl Geräte zur Bargeldvesorgung abgebaut: Im Jahr 2021 ging die Zahl um etwa 1.034 auf 21.582 zurück. Dem Sparkassen-Lobbyverband DSGV zufolge lag die Zahl der Automaten zuvor mehrere Jahre stabil bei rund 23.000. Neben der geringeren Bargeldnutzung spielen auch die vielen Sprengungen bei Geldautomaten eine Rolle.
Aufrüsten oder Abbauen ?
Laut Lobbyverband der Sparkassen wird an „Risikostandorten“ geprüft, ob ein Geldautomat durch weitere Schutzmaßnahmen bestehen bleiben kann. „Ist dies nicht der Fall, kommt ein Abbau infrage.“ Die Zahl der gesprengten Geldautomaten war im vergangenen Jahr nach oben geschnellt: Es gab in Deutschland fast 500 Angriffe – so viele wie noch nie. Und auch im laufenden Jahr 2023 gehen die Angriffe weiter. In den ersten sieben Wochen des Jahres wurden rund 70 Sprengungen registriert, ermittelte das Handelsblatt bei einer LKA-Umfrage.
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Bei einem runden Tisch im Bundesinnenministerium (BMI) hatten sich Regierung, Bankenverbände und die Polizeibehörden Ende letzten Jahres darauf verständigt, dass die Schutzmaßnahmen verstärkt werden müssen und auch ein Abbau der Geldautomaten kein Tabu sein dürfe.
Aufsteller in der Pflicht
Da es bisher keine Anzeichen für eine Abnahme bei den Automaten-Sprengungen gibt, droht das Innenministerium der Finanzbranche nun mit einer gesetzlichen Regelung zum besseren Schutz der Geldautomaten. Für den Fall, dass die gemeinsame Erklärung durch die Teilnehmer des runden Tisches nicht ausreichend umgesetzt würde und sich die Kriminalitätslage nicht nachweislich verbessert, seinen gesetzgeberische Maßnahmen nötig, so das Innenministerium.
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Quelle: dts