Mit einer gemeinsamen Vereinbarung wollen der Deutsche Städtetag, der Städte- und Gemeindebund sowie die Anbieter Circ, Lime, TIER und Voi aufgetretene Probleme lösen. Ein kommunaler Praxisleitfaden für E-Roller-Verleihsysteme soll zukünftig Orientierung bieten.
Die Städte möchten ihre Innenstädte vom Autoverkehr entlasten. Die Anbieter von E-Rollern möchten Geld verdienen. Dafür nutzen sie die städtische Infrastruktur. Die jetzt schon zu beobachtenden Einschränkungen wie: Begrenzung der Zulassungszahlen oder strengere Regeln bei Abstellflächen beschneiden ihr Geschäftsmodell merklich. Der Grund für das zunehmend restriktivere Verhalten der Kommunen ist die steigende Zahl von Unfällen, das wilde Abstellen der Fahrzeuge auf Gehwegen und das undisziplinierte Verhalten vieler E-Roller-Fahrer im Straßenverkehr.
Einen Ausweg aus der Misere soll die jetzt mit den Verleihern getroffene Vereinbarung „Nahmobilität gemeinsam stärken“ aufzeigen. Beide Parteien wollen sich zukünftig besser abstimmen. Es geht um mehr Verkehrssicherheit, Regeln zum Aufstellen der E-Tretroller und zur Integration in den Stadtverkehr.
Die Städte werden für den sicheren Umgang mit E-Tretrollern in eigenen Sicherheitskampagnen werben. Die Verleiher informieren ihre Kunden zukünftig per App über bestehende Regelungen und weisen auf die Problematik mit falsch abgestellten E-Rollern hin. Zusätzlich bieten sie ihren Kunden aktiv ein Fahrtraining an.
Dazu erklären die beiden Geschäftsführer der Kommunalverbände Helmut Dedy und Dr. Gerd Landsberg: „Nach der Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen kommen derzeit vielerorts Anbieter auf die Städte zu. Die Kommunen sind aufgeschlossen gegenüber dieser neuen Form der Nahmobilität. E-Tretroller können einen Beitrag leisten zum Klimaschutz, wenn sie tatsächlich Pkw-Fahrten ersetzen. Damit sie sich gut in den Verkehr integrieren braucht es vor allem die Rücksicht derer, die mit den E-Rollern unterwegs sind sowie klare Regeln, wo Roller stehen dürfen und wo nicht. Darüber hinaus sehen viele Kommunen durch die neuen Angebote Chancen ihre Attraktivität im Tourismus zu steigern.“
Für Ende des Jahres planen die beiden Verbände die Erstellung eines Praxisleitfaden zum Umgang mit E-Tretroller-Verleihsystemen. Beide Kommunalvertreter betonen dabei aber die kommunale Selbstbestimmung: „Die Städte selbst treffen vor Ort aufgrund der Erfahrungen mit den Leihfahrrädern sehr konkrete Vereinbarungen mit den Leihanbietern,“ so Dedy und Landsberg.
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Quelle: PM Deutscher Städtetag