„Es kann sein, dass die Bearbeitung in diesem Jahr etwas länger dauert, weil die Finanzämter derzeit zahlreiche Zusatzaufgaben schultern müssen“, sagt der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler. Er geht davon aus, dass Arbeitnehmer werden wegen der Coronakrise in diesem Jahr länger auf ihren Steuerbescheid warten müssen.
Die Finanzämter würden derzeit mit Anträgen von Unternehmen überhäuft, Vorauszahlungen zu senken oder Steuern zu stunden. Was früher Nebenaufgaben gewesen sein, mache jetzt den Großteil der Arbeit in der Finanzverwaltung aus, sagte Eigenthaler dem Tagesspiegel.
Eigenthaler: Arbeitsanfall ist riesig
Viele Steuererklärungen von Arbeitnehmern würden daher wahrscheinlich von den Sachbearbeitern durchgewunken. „Es gibt natürlich keine ausdrücklichen Anweisungen dazu. Aber wenn der Arbeitsanfall riesig ist, muss man die Ampel schon mal auf `grün` schalten.“ Das werde auch jetzt passieren. „Wir können ja nicht in den nächsten zehn Jahren eine Bugwelle von Arbeit vor uns herschieben“, so der Gewerkschaftschef.
Eigenthaler hält es aber nicht für nötig, den Stichtag für die Abgabe der Einkommensteuererklärung (31. Juli) zu verschieben und auf Verspätungszuschläge zu verzichten. Die Ämter würden jedoch kulant reagieren, wenn ein Steuerzahler in diesem Jahr mehr Zeit braucht. „Ich bin sicher, dass die Finanzämter völlig unbürokratisch die Abgabefrist verlängern, wenn jemand im Juli anruft und sagt, dass er die Frist nicht einhalten kann“, sagte Eigenthaler.
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