Die Zahl der Selbstanzeigen geht infolge schärferer Steuergesetze rapide zurück. 2018 gab es bundesweit nur noch 1.727 Selbstanzeigen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die das Handelsblatt bei den 16 Länderfinanzministerien durchgeführt hat. 2017 waren es noch mehr als 2.000 Selbstanzeigen gewesen, 2016 rund 4.400 Anzeigen und im Rekordjahr 2014 sogar fast 40.000 Selbstanzeigen.
Nordrhein-Westfalen meldete für das Vorjahr 217 Selbstanzeigen mit Bezug zu Schwarzgeldkonten im Ausland, Baden-Württemberg 199 und Rheinland-Pfalz 171. Die meisten Anzeigen gab es offiziell in Niedersachsen mit 827. Allerdings unterscheidet das Land anders als andere nicht danach, ob die Selbstanzeigen einen ausländischen Bezug zu Schwarzgeldkonten hatten oder ob sich Steuerbürger wegen sonstiger Fehler in ihrer Steuererklärung selbst angezeigt hatten.
Millionenrückzahlungen der Steuerbetrüger rückläufig
Die wenigsten Anzeigen gab es in Thüringen, wo sich 2018 nur drei Personen bei den Finanzbehörden meldeten, in Brandenburg und Sachsen waren es je fünf. Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern haben inzwischen die Erhebung der Selbstanzeigen ganz eingestellt.
„Es war goldrichtig, die Anforderungen an die Straffreiheit bei der Selbstanzeige zu verschärfen und die Zusammenarbeit mit den Schweizer Steuerbehörden zu verbessern“, sagte die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Die seit 2010 eingenommenen Mehreinnahmen von mehr als 130 Millionen Euro allein in Schleswig-Holstein seien der Allgemeinheit zugutegekommen. Durch die zurückgehende Zahl an Selbstanzeigen sind nun aber auch die Millionenrückzahlungen der Steuerbetrüger rückläufig.