„Wir wollen keine Bugwelle an Steuererklärungen vor uns herschieben“, sagt Thomas Eigenthaler, der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft (DStG). Er rechnet damit, dass die Finanzämter nach dem Sommer bei der Bearbeitung der Steuererklärungen ein Auge zudrücken werden.
„Bei komplizierteren Fällen – wenn man zum Beispiel Bilanzen wälzen und Nebeneinkünfte prüfen muss – kann man nicht ausschließen, dass das länger dauert“, sagte der Steuerexperte dem Nachrichtenportal t-online. Doch er betont: „Das ist nicht im Interesse der Finanzämter.“ Diese seien die einzigen Behörden, die mit ihrer Arbeit nicht jahrelang im Rückstand sein dürften. „Deshalb müssen wir uns genau überlegen, was wir prüfen – und was nicht“, sagt Eigenthaler.
Anzeige
Buchtipp > Die große Grundsteuer-Reform 2020 — mit Berechnungsbeispielen
384 Seiten, Reguvis — mehr erfahren > juristische-fachbuchhandlung.de
„Es kann sein, dass wir im Herbst nicht mehr jede Kleinigkeit beanstanden, dass wir die Ampel nach den Ferien häufiger auf grün
schalten“, sagt der DStG-Chef und begründet das damit, dass viele Mitarbeiter der Finanzämter während der Corona-Krise im Homeoffice gearbeitet hätten.
Homeoffice-Pauschale – eine gute Idee
Zu dem Vorschlag aus dem hessischen Finanzministerium, maximal 600 Euro als Homeoffice-Pauschale von der Steuer abzuziehen, sagte Eigenthaler dem Portal: „Das halte ich für eine sinnvolle Idee. Denn wenn wir im Finanzamt jetzt anfangen, die Kilometerpauschale zu kürzen, im Gegenzug aber nichts anbieten, bringt das nur Ärger.“ Deshalb sei er für eine Homeoffice-Pauschale: „Dann braucht niemand mit dem Zollstock nachzumessen.“
.
Quelle: dts