Einigen Bundesländern gehen die Pläne der Bundesregierung für ein freiwilliges Tierwohllabel nicht weit genug. Sie fordern eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsbedingungen. Darauf hatte sich der Agrarausschuss bei seiner letzten Sitzung verständigt.
Die Kennzeichnung soll sich an der Kennzeichnung von Eiern orientieren. Vier Ziffern weisen den Verbraucher hier auf die Haltungsbedingungen der Tiere hin: Käfig, Bodenhaltung, Freilandhaltung oder Bio-Haltung. Außerdem forderten die Länder in ihrem Antrag eine Herkunfts-Kennzeichnung des Fleisches. Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Ursprünglich hatte Niedersachsen den Antrag für eine Pflichtkennzeichnung eingebracht. Elf Bundesländer sind für eine Pflichtversion des Tierwohl-Labels. Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen wollen die freiwillige Variante.
Label zunächst nur für Schweinefleisch
Die Bundesregierung will das freiwilliges Tierwohl-Label zunächst nur für Schweinefleisch einführen und später auf andere Fleischarten ausweiten. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) möchte eine EU-weite Regelung, in Form eines europäischen Pflichtlabels. Nach Klöckners Vorstellungen könnte das Thema 2020 auf die europäische Agenda gesetzt werden, wenn Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Das geht den Bundesländer nicht schnell genug. Sie fordern von der Bundesregierung das Vorhaben unverzüglich anzugehen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Christian Meyer, forderte die Landesregierung in Hannover auf, in der Schlussabstimmung im Bundesrat für die schärferen Label-Pläne zu stimmen. Es sei wichtig, dass sich die Bundesländer gegen das „Wischi-Waschi-Label“ der Bundesregierung stellten, sagt Meyer der Neuen Osnabrücker Zeitung.
.
Quelle: rb, dts