Ende Mai tritt die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) mit strengen Datenschutzregeln in Kraft. Sie regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Unternehmen und Behörden. Zukünftig wird die elektronische Verarbeitung von Verbraucherdaten in Unternehmen genau reglementiert und kontrolliert. Für dieses neuen Regelungen haben Datenschützer lange gekämpft.
Da ist die soeben veröffentlichte Allensbach-Umfrage sehr erstaunlich, da sie zeigt, daß die politische Sicht und die Sicht der Normalbürger auf die Datenschutz-Problematik nicht immer übereinstimmen.
Datensammeln im Netz gehört zur Normalität
Für immer mehr Deutsche gehört es zur Normalität, dass im Internet Daten von ihnen gesammelt werden. Das ist das Ergebnis einer Allensbach-Umfrage für die „Frankfurter Allgemeine Woche“. Demnach ist der Anteil derjenigen, die sich deshalb große oder sehr große Sorgen machen, in den vergangenen vier Jahren von 42 auf 33 Prozent gefallen. Zwei von drei Befragten gaben an, sich weniger große oder gar keine Sorgen wegen dieses Themas zu machen.
EU-Kommissarin beklagt die digitale Blauäugigkeit der Bürger
Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zeigt sich irritiert, wie wenig die Verbraucher auf ihre Rechte achten. „Wir müssen in viel größerem Maße als bisher aufwachen“, ruft sie zu mehr Wachsamkeit auf. „Es bringt ja nichts, wenn unsere Politiker unsere Rechte stärken und wir diese als Bevölkerung dann nicht auch nutzen.“ Die EU-Kommissarin hat den Bürgern der Europäischen Union angesichts der Risiken der Digitalisierung Blauäugigkeit vorgeworfen. In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ warnte die Dänin insbesondere vor einer übergroßen Freigiebigkeit mit persönlichen Informationen. „Wir müssen den Irrglauben durchbrechen, dass die Preisgabe von Daten keine Art von Bezahlung wäre“, so Vestager.
R.B. mit Material der dts-Nachrichtenagentur