Die Schuldenuhr Deutschlands tickt jetzt im Tempo 2022. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat sie auf die aktuellen Werte umgestellt. Jede Sekunde auf der Uhr vergrößert die Schuldenlast der Steuerzahler jetzt um 3.650 Euro.
Die Schuldenuhr zeigt, was Bund, Länder und Kommunen im laufenden Jahr planen: eine Netto-Kreditaufnahme von insgesamt 115 Milliarden Euro. Damit werden die Kernhaushalte, die Extrahaushalte und Corona-Sondervermögen der Länder finanziert. Grundlage für die BdSt-Berechnungen sind die Haushalts- und Finanzpläne, die veröffentlichten Eckwerte der Gebietskörperschaften sowie eigene Prognosen.
400 Milliarden Corona-Schulden
Insgesamt schätzt der Bund der Steuerzahler, dass Bund, Länder und Kommunen seit Ausbruch der Corona-Krise Anfang 2020 bis zu 400 Milliarden Euro zusätzliche Schulden gemacht und den Schuldenberg des Staates auf eine Rekordhöhe von 2.300 Milliarden Euro getrieben haben. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Bundesbürger ist in nur zwei Jahren um 5.000 Euro angewachsen.
Bekenntnis zur Schuldenbremse
Das hält der Bund der Steuerzahler für inakzeptabel und in dieser Form auch für unnötig. BdSt-Präsident Reiner Holznagel fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zur Schuldenbremse. „Es ist indiskutabel, dass der Bundeshaushalt erneut mit Schulden vollgepumpt wird“, kritisiert Holznagel und verweist auf die aktuelle Erholung der deutschen Wirtschaft.
Rekord-Steuereinnahmen
Holznagel: „Länder und Kommunen können in diesem Jahr mit neuen Rekorden bei den Steuereinnahmen rechnen, und der Bund wird wieder sein Steuer-Rekordniveau des Vorkrisenjahres 2019 erreichen“. Deshalb erwarte der Bund der Steuerzahler von der Regierung konkrete Schritte, um die Regeln der grundgesetzlichen Schuldenbremse wieder ernst zu nehmen und das bereits beim Haushalt für das Jahr 2022.
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Quelle: PM BdSt