Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Es gibt viele Hunderassen und viele unterschiedliche Landeshundegesetze. Gut nur, daß Hunde nicht lesen können, sonst wäre es mit der Freundschaft wohl schnell vorbei.
Der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) hat die gravierenden Gesetzesunterschiede der Bundesländer zur Haltung von Hunden kritisiert und eine allgemeingültige Verordnung für ganz Deutschland gefordert.
„Es müsste endlich eine einheitliche bundesweite Regelung für den Umgang mit Hunden geben“, sagte der Sprecher des 600.000 Mitglieder zählenden Verbandes, Udo Kopernik, der Rheinischen Post. „Wenn man die sehr unterschiedlichen Vorgaben in den jeweiligen Ländern ernst nimmt, ist es leichter, eine Auslandsreise zu machen, als von Bundesland zu Bundesland zu fahren, ohne gegen eine Verordnung zu verstoßen.“
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe
Woran sich Hundebesitzer halten müssen, ist in den jeweiligen Landeshundegesetzen nachzulesen. Geregelt wird dort, ob eine Sachkundebescheinigung erforderlich ist, oder Regelungen für eine Kennzeichnung (z.B. durch einen Chip) bestehen. Wichtig ist eine sichere Unterbringung des Tieres und die Regelung, ob oder wann ein Anlein- oder Maulkorbzwang besteht. Auch eine Haustier-Haftpflichtversicherung kann zum Pflichtenkatalog gehören.
Kurzum, wer bei einem Umzug das Bundesland wechselt, kann wieder neu anfangen zu Lernen. Neues Bundesland – anderes Recht für die Hundehaltung.
Hundeführerschein für Pudel
In Brandenburg ist das Halten von als gefährlich eingestuften Hunderassen weitgehend verboten, während es im angrenzenden Berlin und in weiteren Bundesländern unter Auflagen erlaubt ist. In Niedersachsen müssen Halter seit 2013 einen Hundeführerschein machen – auch für Pudel.
Das niedersächsische Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium erklärte, die Einstufung eines Hundes als gefährlich anhand der Rasse oder der Größe sei wissenschaftlich nicht begründbar. „Es gibt Beißvorfälle mit Schäferhunden wie mit Pudeln, Teckeln oder Pitbull Terriern. Das Problem liegt primär nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine“.
Senioren oft die besten Hundehalter
Für Udo Kopernik vom VDH ist eine generelle Hundeführerscheinpflicht der falsche Weg. Er sagt: „Oma oder Opa besteht vielleicht den Hundeführerschein aus sportlicher Sicht nicht, aber Senioren sind mit die besten Hundehalter“.
Die erfahrene niedersächsische Hundetrainerin Klaudia Holt ist der gleichen Meinung und sie hat eine gute Idee: „Wir wissen alle, wie es mit Freiwilligkeit läuft. Besteht keine Pflicht zum Hundeführerschein, werden ihn nur wenige Leute machen.“ Sie schlägt daher vor, den Hundeführerschein freiwillig zu machen und dem Halter dafür einen Nachlass bei der Hundesteuer zu geben.
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R.B. dts-Nachrichtenagentur