Jetzt ist es amtlich. Die befürchtete Pleitewelle wird im Jahr 2022, dank staatlicher Corona-Hilfen, flacher ausfallen als befürchtet. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden im Januar diesen Jahres deutlich weniger Regelinsolvenzverfahren beantragt.
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist im Januar 2022 um 17,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Das teilte die Behörde nach vorläufigen Angaben am Donnerstag (10.2.) mit. Zuvor war sie im Dezember 2021 um 18,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen.
500 Millionen Euro offene Rechnungen
Die Insolvenzen waren im Verlauf der Coronakrise durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen. Seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln mehr in Kraft. Die vorläufige Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren gibt Hinweise auf die künftige Entwicklung. Derzeit liegen verbindliche Zahlen bis zum Berichtsmonat November 2021 vor. In diesem Monat haben die deutschen Amtsgerichte 1.094 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 4,6 Prozent mehr als im November 2020.
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Damit steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit September 2019 zum ersten Mal wieder an. Im Vergleich zum November 2019 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 22,6 Prozent gefallen. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im November 2021 gemeldeten Insolvenzen schätzen die Amtsgerichte auf rund 0,5 Milliarden Euro. Im November 2020 hatten sie noch bei knapp 1,4 Milliarden Euro gelegen. Besonders betroffen von den Unternehmensinsolvenzen waren das Baugewerbe und der Handel.
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Quelle: dts