„In Kürze wird es einen Entwurf meines Hauses für ein Whistleblower-Schutzgesetz geben“, erklärte Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) gegenüber der Presse.
Der Entwurf der Bundesregierung soll weitergehend sein als die entsprechende EU-Richtlinie. „Wir wollen damit Verstöße gegen europäisches wie auch gegen deutsches Recht erfassen“, sagte die Ministerin der Funke-Mediengruppe.
Auch für staatlichen Bereich
Lambrecht betonte in dem Gespräch: „Ich möchte, dass Informationen über strafbares Handeln aus Organisationen heraus weitergegeben werden. Das betrifft die Wirtschaft, aber natürlich auch den staatlichen Bereich. Und ich möchte, dass Menschen, die diesen Mut zeigen und Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, keine Angst vor Nachteilen bis hin zum Jobverlust haben müssen.“ Viele großen Skandale könnten nur mit Insiderwissen aufgeklärt werden, weiss die Ministerin und erklärt: „Deswegen ist es so wichtig, Whistleblower rechtlich zu schützen.“
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Auf die Frage, wie sie Innenminister Horst Seehofer (CSU) vor einem weitreichenden Gesetzentwurf überzeugen wolle, antwortete Lambrecht: „Mit guten Argumenten. Es geht hier nicht um Kleinigkeiten, sondern um Transparenz und Verantwortung. Whistleblower können die Gesundheit von Menschen schützen, wenn sie den Hinweis geben, dass ihr Unternehmen vergammeltes Essen verkauft. Oder dafür sorgen, dass dem Gemeinwesen nicht hohe Steuereinnahmen entgehen.“